Reischdorf

---ursprünglich ein Waldhufendorf—entwickelt sich zum Straßendorf

In ältesten Zeiten war der Grundbesitz unter den Bauern so aufgeteilt, daß die Fahrwege die Grenzen der einzelnen Besitze bildeten. Mit der Zeit entstanden dadurch tiefe Hohlwege. Ein Bauernhof umfaßte meist eine halbe Hufe, aber auch manchmal eine ganze Hufe.

Nach 1664 wurden die bäuerlichen Anwesen vielfach geteilt, um dem zweiten und dritten Sohn Höfe zu ermöglichen. So kam es, daß später 8-10 Häuser zwischen den beiden ursprünglichen Flurwegen standen

Somit ist aus dem Waldhufendorf ein Straßendorf geworden.

Die Hausnummern kamen um 1770 unter der Regierungs-Zeit Maria Theresias

Der älteste Hof in Reischdorf soll zwischen den Gebäuden Nr. 98 und Nr. 100 gestanden haben. Die Nummer 100 soll das Hofgebäude gewesen sein. Man kann annehmen, daß dies das Haus des einstigen Lokators und Dorfrichters gewesen war. Das würde auch verständlich machen, daß zu diesem Bauernhaus eine kleine Mühle gehört haben soll, die das Wasser aus dem nahen Teich mit Zufluß durch eine Hohlrinne vom Wiesenbach her erhielt.

Ursprünglich führte der Dorfweg die Gabel herab, schnitt zwischen den Häusern mit der späteren Nummer 28 (Schilliesemund) und 29 (Hudlgottfriededeward) hindurch und ging auf der südlichen Dorfseite links von Bach hinunter bis zu dem Haus, das später die Nr. 66 erhielt. Setzte dort über den Dorfbach in Form einer Furt, also ohne Brücke.

Fuhrwerke, die von Wohlau her kamen, benutzen die Wohlauer Straße nördlich vom Pfannenstiel und trafen unterhalb d. Dorfrichters auf den Hauptweg. Von hier aus ging es dann zwischen den Häusern mit der späteren Nr. 95 und 96 nach Pressnitz, das man bei der Kirche St. Nikolaus (Friedhofskirche) erreichte.

Für Fuhrleute, die von Kaaden kamen und nicht durchs Dorf fahren wollten, gab es die Kaadner Straße, die von dem Einschnitt zwischen Sandberg und Pölmer Höhe her weit hinter den Häusern von Reischdorf herunterführte und beim späteren Armenhaus in Pressnitz in den Hauptverkehrswerg einmündete.

Hudl=ursprünglich die Bezeichnung eines Fuhrmannes, der Getreidehändler war..



...............und auf den ersten Seiten des Reischdorfer Kirchenbuches steht.......davor gibt es leider nur die Seelenliste (>Untertanenverzeichnis) u. d. Berni Rula

die Hochzeiten wurden im Pressnitzer Kirchenbuch vermerkt.



......................Zu Heinrich Taubners Zeiten anno 1659................

mit einer Ergänzung des damaligen Schulmeisters, daß die Corpulationen in Pressnitz eingetragen wurden.


am 10.6.1659 die erste Taufe von Samuel Schueller, ein Sohn der Eheleute Andreas Schüller u. Dorothea

28.9.1659 eine weitere Taufe von Anna Catharina Panhans, eine Tochter d. Eheleute Christoff Panhans u. Catharina